• VALTAXA Verband der Angestellten in steuerberatenden Berufen in Deutschland e. V.

  • 4. August 2017

Ein Verband entsteht

Wie gründet man einen Verband, was muss man alles beachten, welche Fallstricke gibt es zu umschiffen etc.? Wir haben diese Reise das erste Mal gemacht. Viel Freude mit unserem Erlebnisbericht.
Ein Verband entsteht

Ein Verband entsteht

Ein Verband entsteht 1024 512 VALTAXA

Wer kennt es nicht? Ideen, was man so alles machen müsste und könnte, hat jeder von uns sicher oft gehabt. Man müsste mal ein Buch schreiben. Darüber müsste man einen Film machen. Wir müssten mal einen Verband gründen. Wer den Schritt wagt, von der Absichts­be­kun­dung in eine konkrete Umset­zung zu gehen, merkt, dass alles doch nicht ganz so einfach ist, wie man es sich naiv bei Knei­pen­plau­de­reien ausmalt.

Wir sind keine Profis in Verbands­grün­dungen, wir haben uns bei einigen Sachen verschätzt und bei vielen Sachen einiges richtig gemacht. Viel­leicht ist es für Sie inter­es­sant, zu lesen, wie wir bis hierher gekommen sind.

Mitstreiter

Die Frage der Mitstrei­ter­schaft ist vermut­lich die wich­tigste. Das Bekenntnis, mitma­chen zu wollen, ist vielen Menschen schnell abge­rungen. Wenn sich aus einer diffusen Idee aber ein konkretes Vorhaben heraus­kris­tal­li­siert, ist es wichtig, darauf zu achten, wer nur Dampf­plau­derei betreibt oder tatsäch­lich bereit ist, den nötigen Einsatz zu liefern, um die Idee Wirk­lich­keit werden zu lassen.

Wir freuen uns übri­gens sehr, dabei Menschen für die VALTAXA Idee gewonnen zu haben, die gewis­ser­maßen zur „Steu­er­pro­mi­nenz“ gehören, also in der Branche eine Bekannt­heit genießen und sich durch beson­deres Enga­ge­ment hervortun. Dazu zählen – neben vielen anderen – Florian Karb­stein, Gründer der größten Gruppe für Steu­er­leute bei Face­book, Melchior Bläse, Betreiber von steuerazubi.com, der größten Platt­form für Steuer-Azubis, und Claas Beck­mann, Betreiber des wich­tigsten Bran­chen­blogs Steu­er­köpfe.

Nach einigen Monaten der Zusam­men­ar­beit können wir fest­stellen, ein glück­li­ches Händ­chen gehabt zu haben. Das Team, dass sich in der Findungs­phase heraus­kris­tal­li­siert hat, in einem hohen Maß an persön­li­chem Einsatz gezeigt, dass es hinter VALTAXA steht und den Erfolg für unseren Verband will.

Profes­sio­na­lität als Grund­satz

Man kann sich das Leben schwer machen. Z. B. durch die Bestim­mung eines Grund­satzes, der konse­quente Profes­sio­na­lität als maßgeb­lich defi­niert. Natür­lich macht man sich dadurch nicht das Leben schwer, sondern tut genau das Rich­tige. Wir haben früh entschieden, dass wir die Idee von VALTAXA für so groß halten, dass wir die Grün­dung nicht wie bei einem Kanin­chen­zucht­verein betreiben können (übri­gens, nichts gegen Kanin­chen­zucht­ver­eine …). Dies beinhaltet, dass wir alle Bereiche nicht auf leichter Schulter, sondern mit Sinn und Verstand und mit entspre­chend kompe­tenter Unter­stüt­zung beleben wollen. So sehr wir der Meinung sind, dass sich dies nach­haltig auszahlen wird, war dies aber auch der Grund für zahl­reiche Verzö­ge­rungen, die sich auf unserem Weg ergeben haben. Da wir unsere Sache nicht irgendwie, sondern richtig machen wollen, haben wir den schnellen Schuss stets vermieden und lieber in Kauf genommen, dass uns ein paar Unge­dul­dige bei Face­book an nicht einge­hal­tene Termine erin­nert haben, statt halb gares Zeug zu veröf­fent­li­chen.

Das Kind braucht einen Namen und ein Kleid und einen Namen

Wie soll so ein Verband eigent­lich heißen? Wir haben uns umge­schaut und fest­ge­stellt, dass die aller­meisten Verbände und Vereine einfach aus einer Buch­sta­ben­kom­bi­na­tion bestehen, die den vollen Namen kürzt. Da wir ja der „Verband für Ange­stellte in steu­er­be­ra­tenden Berufen in Deutsch­land“ sein wollten, hätte sich daraus VfAisBiD ergeben. Oder VfAisB. Nicht wirk­lich schön. Also haben sich alle dran­ge­macht, Namen zu finden. Das Blöde ist nur, dass so ziem­lich alle Namen, die einem als Steu­er­mensch einfallen, einen Haken haben. Die Domain ist schon vergeben, da ist schon jemand anderes darauf­ge­kommen, klingt nicht wirk­lich gut etc.

In dem Zusam­men­hang haben wir gelernt, dass soge­nanntes „Name­fin­ding“ eine Leis­tung ist, mit der Menschen Geld verdienen. Aus dem voran­ste­hend beschrie­benen Grund­satz der konse­quenten Profes­sio­na­lität haben wir uns also entschieden, eine Namens­fin­dung zu beauf­tragen. Diese folgt einem struk­tu­rierten Prozess, der sich über soge­nannte tech­ni­sche Anfor­de­rungen an den Namen heran­tastet. Das heißt, dass befind­liche Fragen wie „ich finde X gut oder Y schlecht“ erst mal völlig ausge­blendet werden und dabei ganz sach­liche Punkte im Vorder­grund stehen: Ist zu einem Namen die Domain verfügbar? Und zwar nicht nur die .de, sondern am besten alle welt­weit. Ist der Name marken­recht­lich schon belegt? Ist er marken­recht­lich schutz­würdig? Ist er sonst wie belegt? Ist er gut aus dem Klang- ins Schrift­bild über­tragbar? Geht er phone­tisch gut über die Lippen? Welche Miss­ver­ständ­nis­po­ten­ziale sind vorhanden? Und heißt das Ganze in irgend­einer anderen Sprache viel­leicht sogar was Schmud­de­liges? Und noch ein paar Faktoren mehr.

Ergebnis des Spiels war der Name VALTAXA, der alle vorste­henden tech­ni­schen Anfor­de­rungen erfüllt und auch noch was mit uns zu tun hat. Er leitet sich erkennbar aus value/Wert und tax/Steuern ab und ist ein Name, der unseres Erach­tens den Nagel auf den Kopf trifft.

Anschlie­ßend musste dem Kind ein Kleid geschnei­dert werden, denn alles was wir tun, muss auch irgendwie aussehen. Im Fach­sprech nennt sich so ein Kleid Corpo­rate Design. Dazu gehören Logo, Rahmen­ge­stal­tungs­ele­mente, alles eben, was mit Aussehen zu tun hat. Ist das dann erstmal konzep­tio­nell entwi­ckelt, geht die Arbeit erst richtig los. Das Corpo­rate Design ist dann umzu­setzen auf alles, was raus­geht: Brief­pa­pier, Visi­ten­karten, Power­Point-Vorlagen, Schilder, Stempel, Broschüren, Flyer, Kaffee­tassen, Social-Media-Zeugs und was es da noch so gibt.

Ein großer Punkt ist natür­lich der Inter­net­auf­tritt. Auch dieser musste gestaltet, program­mier­tech­nisch umge­setzt, getextet und grafisch aufbe­reitet und mit allen modernen Mitteln versehen werden, die heute ange­sagt sind. Dabei soll er nicht nur auf einem normalen Computer, sondern auch auf Tablets und Smart­phones gut aussehen.

Für die Namens­fin­dung und alle Fragen der Darstel­lung freuen wir uns auf die Unter­stüt­zung durch die Werbe­agentur Brigade Eins aus Hannover, deren Team übri­gens seit ca. 15 Jahren u. a. im Steu­er­um­feld tätig ist und da sehr erfolg­reiche Arbeit leistet.

Recht­li­cher Rahmen

Natür­lich braucht ein Verband einen recht­li­chen Rahmen. Nun kennen wir uns als Steu­er­leute in vielen recht­li­chen Belangen aus, Vereins­recht gehört aber nur in den seltensten Fällen dazu. Auch hier kommt man schnell zu dem Ergebnis, dass profes­sio­nelle Unter­stüt­zung von Leuten, die sich mit so was täglich beschäf­tigen, sicher nicht die schlech­teste Idee ist. Es galt, die vielen eigenen Vorstel­lungen von Fach­leuten begleiten und ausar­beiten zu lassen. So ist unsere Satzung in enger Zusam­men­ar­beit mit dem Rechts­an­walt Dr. jur. Norman-Alex­ander Leu entstanden, der ein ausge­wie­sener Spezia­list für Fragen des Vereins-, Gemein­nüt­zig­keits- und Stif­tungs­rechts ist.

Das andere große recht­liche Thema ist der Daten­schutz. Dabei müssen gefühlt tausend Sach­ver­halte Berück­sich­ti­gung finden und nächstes Jahr tritt dazu auch noch eine EU-Verord­nung in Kraft. Wieder sind Spezia­listen gefragt und ein Daten­schutz­be­auf­tragter musste bestellt werden, um sich um die Details zu kümmern. In unserem Falle handelt es sich dabei um den hoch­ka­rä­tigen Michael J. Schöpf, Inhaber und Geschäfts­führer der auf Daten­schutz spezia­li­sierten Unter­neh­mens­be­ra­tung S-CON.

Admi­nis­tra­tion

Dann gibt es noch diese nervigen Klei­nig­keiten: nota­ri­elle Anmel­dung. Eintra­gung im Vereins­re­gister. Bean­tra­gung von Steu­er­nummer und Umsatz­steuer-Iden­ti­fi­ka­ti­ons­nummer. Konto­er­öff­nung. Einrich­tung des Online-Bankings. Bean­tra­gung der Gläu­biger-ID für den Last­schrift­einzug. Bean­tra­gung der Aner­ken­nung als Berufs­ver­band.

Alles im Einzelnen keine großen Sachen – aber es muss sich jemand darum kümmern. An dieser Stelle vielen Dank an unseren Geschäfts­führer Massi­mi­liano Ruggeri, dass er alle admi­nis­tra­tiven Aufgaben neben seiner normalen Arbeit zuver­lässig erle­digt hat.

Digital first

Ein weiterer Grund­satz von VALTAXA ist die konse­quente Nutzung moderner Tech­no­lo­gien. „Digital first“ ist sogar in unserer Satzung als Leit­bild fest­ge­schrieben. Dies heißt, dass sich VALTAXA grund­sätz­lich einem aktu­ellen und digi­talen Vorgehen verschreibt.

Das heißt aber auch, die rich­tigen Lösungen zu finden. Dies beginnt mit der Vereins­soft­ware. Sowohl die Mitglie­der­auf­nahme als auch die Mitglie­der­ver­wal­tung müssen somit voll digital erfolgen. Dazu musste aber die rich­tige Lösung gefunden werden. Dies bedeutet den lang­wie­rigen Test verschie­denster Soft­ware­an­bieter. Dabei stellen Sie auch fest, dass Ihnen in Präsen­ta­tionen das Blaue vom Himmel verspro­chen wird und alles kein Problem ist – wenn die Lösung aber in die prak­ti­sche Umset­zung geht, alle vertrieb­li­chen Aussagen doch als sehr relativ zu verstehen sind …

Auch bei der Mitglie­der­kol­la­bo­ra­tion haben wir viele Ange­bote am Markt auspro­biert, bis wir uns auf eine Platt­form fest­ge­legt haben, von der wir meinen, dass sie beson­ders nutz­brin­gend ist.

Sommer­zeit

Nehmen Sie einen guten Rat an: Starten Sie keine großen Vorhaben, die in die Sommer­zeit rein­rei­chen. Erst recht nicht, wenn die Menschen und Unter­nehmen, auf die Sie ange­wiesen sind, sich über mehrere Bundes­länder verteilen. Wo die Urlaubs­zeit aufhört, beginnt sie im nächsten Teil des Landes erst. Sie werden irre, wenn Sie auf die Fertig­stel­lung von Aufgaben warten, während sich der Rest der Welt von Urlaub zu Urlaub hangelt. Das nur als Rand­notiz.

Auf eine gemein­same Zukunft

Wir haben bei der Grün­dung von VALTAXA viel gelernt und hoffen, Ihnen ein Angebot erstellt zu haben, dass Sie nicht ablehnen können. Ab jetzt gehen wir gemeinsam voran. Gehen Sie mit und lassen Sie uns eine erfolg­reiche Zukunft für Ange­stellte in steu­er­be­ra­tenden Berufen gestalten.

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