Wer kennt es nicht? Ideen, was man so alles machen müsste und könnte, hat jeder von uns sicher oft gehabt. Man müsste mal ein Buch schreiben. Darüber müsste man einen Film machen. Wir müssten mal einen Verband gründen. Wer den Schritt wagt, von der Absichtsbekundung in eine konkrete Umsetzung zu gehen, merkt, dass alles doch nicht ganz so einfach ist, wie man es sich naiv bei Kneipenplaudereien ausmalt.
Wir sind keine Profis in Verbandsgründungen, wir haben uns bei einigen Sachen verschätzt und bei vielen Sachen einiges richtig gemacht. Vielleicht ist es für Sie interessant, zu lesen, wie wir bis hierher gekommen sind.
Mitstreiter
Die Frage der Mitstreiterschaft ist vermutlich die wichtigste. Das Bekenntnis, mitmachen zu wollen, ist vielen Menschen schnell abgerungen. Wenn sich aus einer diffusen Idee aber ein konkretes Vorhaben herauskristallisiert, ist es wichtig, darauf zu achten, wer nur Dampfplauderei betreibt oder tatsächlich bereit ist, den nötigen Einsatz zu liefern, um die Idee Wirklichkeit werden zu lassen.
Wir freuen uns übrigens sehr, dabei Menschen für die VALTAXA Idee gewonnen zu haben, die gewissermaßen zur „Steuerprominenz“ gehören, also in der Branche eine Bekanntheit genießen und sich durch besonderes Engagement hervortun. Dazu zählen – neben vielen anderen – Florian Karbstein, Gründer der größten Gruppe für Steuerleute bei Facebook, Melchior Bläse, Betreiber von steuerazubi.com, der größten Plattform für Steuer-Azubis, und Claas Beckmann, Betreiber des wichtigsten Branchenblogs Steuerköpfe.
Nach einigen Monaten der Zusammenarbeit können wir feststellen, ein glückliches Händchen gehabt zu haben. Das Team, dass sich in der Findungsphase herauskristallisiert hat, in einem hohen Maß an persönlichem Einsatz gezeigt, dass es hinter VALTAXA steht und den Erfolg für unseren Verband will.
Professionalität als Grundsatz
Man kann sich das Leben schwer machen. Z. B. durch die Bestimmung eines Grundsatzes, der konsequente Professionalität als maßgeblich definiert. Natürlich macht man sich dadurch nicht das Leben schwer, sondern tut genau das Richtige. Wir haben früh entschieden, dass wir die Idee von VALTAXA für so groß halten, dass wir die Gründung nicht wie bei einem Kaninchenzuchtverein betreiben können (übrigens, nichts gegen Kaninchenzuchtvereine …). Dies beinhaltet, dass wir alle Bereiche nicht auf leichter Schulter, sondern mit Sinn und Verstand und mit entsprechend kompetenter Unterstützung beleben wollen. So sehr wir der Meinung sind, dass sich dies nachhaltig auszahlen wird, war dies aber auch der Grund für zahlreiche Verzögerungen, die sich auf unserem Weg ergeben haben. Da wir unsere Sache nicht irgendwie, sondern richtig machen wollen, haben wir den schnellen Schuss stets vermieden und lieber in Kauf genommen, dass uns ein paar Ungeduldige bei Facebook an nicht eingehaltene Termine erinnert haben, statt halb gares Zeug zu veröffentlichen.
Das Kind braucht einen Namen und ein Kleid und einen Namen
Wie soll so ein Verband eigentlich heißen? Wir haben uns umgeschaut und festgestellt, dass die allermeisten Verbände und Vereine einfach aus einer Buchstabenkombination bestehen, die den vollen Namen kürzt. Da wir ja der „Verband für Angestellte in steuerberatenden Berufen in Deutschland“ sein wollten, hätte sich daraus VfAisBiD ergeben. Oder VfAisB. Nicht wirklich schön. Also haben sich alle drangemacht, Namen zu finden. Das Blöde ist nur, dass so ziemlich alle Namen, die einem als Steuermensch einfallen, einen Haken haben. Die Domain ist schon vergeben, da ist schon jemand anderes daraufgekommen, klingt nicht wirklich gut etc.
In dem Zusammenhang haben wir gelernt, dass sogenanntes „Namefinding“ eine Leistung ist, mit der Menschen Geld verdienen. Aus dem voranstehend beschriebenen Grundsatz der konsequenten Professionalität haben wir uns also entschieden, eine Namensfindung zu beauftragen. Diese folgt einem strukturierten Prozess, der sich über sogenannte technische Anforderungen an den Namen herantastet. Das heißt, dass befindliche Fragen wie „ich finde X gut oder Y schlecht“ erst mal völlig ausgeblendet werden und dabei ganz sachliche Punkte im Vordergrund stehen: Ist zu einem Namen die Domain verfügbar? Und zwar nicht nur die .de, sondern am besten alle weltweit. Ist der Name markenrechtlich schon belegt? Ist er markenrechtlich schutzwürdig? Ist er sonst wie belegt? Ist er gut aus dem Klang- ins Schriftbild übertragbar? Geht er phonetisch gut über die Lippen? Welche Missverständnispotenziale sind vorhanden? Und heißt das Ganze in irgendeiner anderen Sprache vielleicht sogar was Schmuddeliges? Und noch ein paar Faktoren mehr.
Ergebnis des Spiels war der Name VALTAXA, der alle vorstehenden technischen Anforderungen erfüllt und auch noch was mit uns zu tun hat. Er leitet sich erkennbar aus value/Wert und tax/Steuern ab und ist ein Name, der unseres Erachtens den Nagel auf den Kopf trifft.
Anschließend musste dem Kind ein Kleid geschneidert werden, denn alles was wir tun, muss auch irgendwie aussehen. Im Fachsprech nennt sich so ein Kleid Corporate Design. Dazu gehören Logo, Rahmengestaltungselemente, alles eben, was mit Aussehen zu tun hat. Ist das dann erstmal konzeptionell entwickelt, geht die Arbeit erst richtig los. Das Corporate Design ist dann umzusetzen auf alles, was rausgeht: Briefpapier, Visitenkarten, PowerPoint-Vorlagen, Schilder, Stempel, Broschüren, Flyer, Kaffeetassen, Social-Media-Zeugs und was es da noch so gibt.
Ein großer Punkt ist natürlich der Internetauftritt. Auch dieser musste gestaltet, programmiertechnisch umgesetzt, getextet und grafisch aufbereitet und mit allen modernen Mitteln versehen werden, die heute angesagt sind. Dabei soll er nicht nur auf einem normalen Computer, sondern auch auf Tablets und Smartphones gut aussehen.
Für die Namensfindung und alle Fragen der Darstellung freuen wir uns auf die Unterstützung durch die Werbeagentur Brigade Eins aus Hannover, deren Team übrigens seit ca. 15 Jahren u. a. im Steuerumfeld tätig ist und da sehr erfolgreiche Arbeit leistet.
Rechtlicher Rahmen
Natürlich braucht ein Verband einen rechtlichen Rahmen. Nun kennen wir uns als Steuerleute in vielen rechtlichen Belangen aus, Vereinsrecht gehört aber nur in den seltensten Fällen dazu. Auch hier kommt man schnell zu dem Ergebnis, dass professionelle Unterstützung von Leuten, die sich mit so was täglich beschäftigen, sicher nicht die schlechteste Idee ist. Es galt, die vielen eigenen Vorstellungen von Fachleuten begleiten und ausarbeiten zu lassen. So ist unsere Satzung in enger Zusammenarbeit mit dem Rechtsanwalt Dr. jur. Norman-Alexander Leu entstanden, der ein ausgewiesener Spezialist für Fragen des Vereins-, Gemeinnützigkeits- und Stiftungsrechts ist.
Das andere große rechtliche Thema ist der Datenschutz. Dabei müssen gefühlt tausend Sachverhalte Berücksichtigung finden und nächstes Jahr tritt dazu auch noch eine EU-Verordnung in Kraft. Wieder sind Spezialisten gefragt und ein Datenschutzbeauftragter musste bestellt werden, um sich um die Details zu kümmern. In unserem Falle handelt es sich dabei um den hochkarätigen Michael J. Schöpf, Inhaber und Geschäftsführer der auf Datenschutz spezialisierten Unternehmensberatung S-CON.
Administration
Dann gibt es noch diese nervigen Kleinigkeiten: notarielle Anmeldung. Eintragung im Vereinsregister. Beantragung von Steuernummer und Umsatzsteuer-Identifikationsnummer. Kontoeröffnung. Einrichtung des Online-Bankings. Beantragung der Gläubiger-ID für den Lastschrifteinzug. Beantragung der Anerkennung als Berufsverband.
Alles im Einzelnen keine großen Sachen – aber es muss sich jemand darum kümmern. An dieser Stelle vielen Dank an unseren Geschäftsführer Massimiliano Ruggeri, dass er alle administrativen Aufgaben neben seiner normalen Arbeit zuverlässig erledigt hat.
Digital first
Ein weiterer Grundsatz von VALTAXA ist die konsequente Nutzung moderner Technologien. „Digital first“ ist sogar in unserer Satzung als Leitbild festgeschrieben. Dies heißt, dass sich VALTAXA grundsätzlich einem aktuellen und digitalen Vorgehen verschreibt.
Das heißt aber auch, die richtigen Lösungen zu finden. Dies beginnt mit der Vereinssoftware. Sowohl die Mitgliederaufnahme als auch die Mitgliederverwaltung müssen somit voll digital erfolgen. Dazu musste aber die richtige Lösung gefunden werden. Dies bedeutet den langwierigen Test verschiedenster Softwareanbieter. Dabei stellen Sie auch fest, dass Ihnen in Präsentationen das Blaue vom Himmel versprochen wird und alles kein Problem ist – wenn die Lösung aber in die praktische Umsetzung geht, alle vertrieblichen Aussagen doch als sehr relativ zu verstehen sind …
Auch bei der Mitgliederkollaboration haben wir viele Angebote am Markt ausprobiert, bis wir uns auf eine Plattform festgelegt haben, von der wir meinen, dass sie besonders nutzbringend ist.
Sommerzeit
Nehmen Sie einen guten Rat an: Starten Sie keine großen Vorhaben, die in die Sommerzeit reinreichen. Erst recht nicht, wenn die Menschen und Unternehmen, auf die Sie angewiesen sind, sich über mehrere Bundesländer verteilen. Wo die Urlaubszeit aufhört, beginnt sie im nächsten Teil des Landes erst. Sie werden irre, wenn Sie auf die Fertigstellung von Aufgaben warten, während sich der Rest der Welt von Urlaub zu Urlaub hangelt. Das nur als Randnotiz.
Auf eine gemeinsame Zukunft
Wir haben bei der Gründung von VALTAXA viel gelernt und hoffen, Ihnen ein Angebot erstellt zu haben, dass Sie nicht ablehnen können. Ab jetzt gehen wir gemeinsam voran. Gehen Sie mit und lassen Sie uns eine erfolgreiche Zukunft für Angestellte in steuerberatenden Berufen gestalten.
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