Vorstandsmitglied Viktor Rebant über die aktuelle Situation in Bezug auf COVID-19 und die Steuerbranche.
Kanzlerin Angela Merkel nannte den Coronavirus (COVID-19) die wohl schwerste Herausforderung seit dem Zweiten Weltkrieg für Deutschland.
VALTAXA besteht überwiegend aus sehr jungen Menschen, die in Wohlstand, Freiheit und Selbstbestimmung aufgewachsen sind. Die aktuellen Zustände fühlen sich für mich persönlich etwas surreal an und ich meine zu behaupten, dass ich mit meiner Wahrnehmung nicht ganz alleine da stehe. Zudem ist der „Feind“ unsichtbar und mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen. Dies führt leider dazu, dass einige Bürgerinnen und Bürger die empfohlenen und mittlerweile geltenden Regeln nicht ernst nehmen oder nur zum Teil erfüllen. Mittlerweile ist es für mich real geworden. In den Einkaufsläden sind ganze Regale leer, aufgrund von Hamsterkäufen und das Klopapier hat einen enormen Wertezuwachs in meinem Leben erhalten. Ich kann nicht mehr zum Sport, meine Beratungstermine und Vorträge im ersten Halbjahr wurden alle abgesagt und meine Freundin und ich sitzen zu Hause im Home-Office und versuchen eine neue Struktur für den Arbeitstag zu finden. Das Jahr 2020 wurde plötzlich so kurz und es scheint, als ob der größte Teil Deutschlands eine Zwangspause einlegen muss.
Die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus betreffen viele Unternehmen. Diese sind dazu verpflichtet, ihre Geschäfte zu schließen und ihrer Unternehmung nicht mehr nachzugehen. Fehlt der Umsatz, müssen trotzdem weiterhin Mieten oder Leasing Zahlungen geleistet werden. Das eigene Personal kann nicht mehr bezahlt werden und auch einige Steuerberater erhalten die Rückmeldung seitens der Mandanten, dass das Honorar nicht mehr bezahlt werden kann. Die Regierung hat für diese Fälle bereits finanzielle Rettungsschirme vorgesehen, die in Kürze genutzt werden können. Jedoch sind diese mit einem hohen bürokratischen Aufwand verbunden. Liebe Regierung, kein Unternehmer ist aktuell in der Lage eine plausible Ertrags- und Liquiditätsvorschau aufzustellen — hier müssen die Anforderungen deutlich nach unten geschraubt werden!
Aber nicht alle haben aktuell eine Zwangspause. Beruflich leisten sowohl die Arbeitgeber als auch die Arbeitnehmer in der Steuerbranche zurzeit großartige Arbeit für Ihre Mandanten und das unter einem enormen psychischen Druck. Es werden KUG-Anträge gestellt, Mandanten bzgl. ihrer Liquidität beraten und im Dauerfeuer Mails verschickt, um die Mandanten über steuerliche/finanzielle Maßnahmenpakete auf den Laufenden zu halten. Der Berufsstand kann deutlich machen, wofür Steuerberatung steht und dass diese nicht nur in guten, sondern auch in schlechten Zeiten stattfindet. Der Steuerberatende und sein Team kristallisieren sich als die Vertrauensstelle für den Mandanten heraus, nicht nur bei steuerlichen Fragestellungen, sondern auch bei betriebswirtschaftlichen Problemen und Lebensfragen. Arbeitgeber und Arbeitnehmer müssen in der aktuellen Situation als eingespieltes Team funktionieren. Gleichzeitig lässt das Covid-19 Virus den Berufsstand enger zusammenrücken. In den Social-Media Gruppen (FALG Gruppe, Steuerfach-Gruppe, Steuerberater unter sich, VALTAXA Workplace) tun sich viele Kanzleien zusammen und erarbeiten gemeinsam Lösungsansätze für organisatorische Probleme. Und hier zeigt sich wieder eins: Kanzleien mit einer guten technischen Infrastruktur, einer klaren digitalen Strategie, transparenter Kommunikation, strukturierten und klaren Organisationsabläufen meistern die aktuelle Situation und sorgen für ein Sicherheitsgefühl bei ihren Angestellten. Wie lange diese Zustände anhalten oder wie sie unsere Branche beeinflussen werden, können wir zu aktueller Zeit nicht prognostizieren. Doch eins lässt sich ganz sicher sagen: noch nie waren Empathie, aktives Zuhören und die Fähigkeit Entscheidungen zu treffen so essenziell, wie zu aktueller Zeit.
Wir wünschen allen Arbeitnehmern und Arbeitgebern viel Kraft und einen langen Atem, um diese Herausforderung zu meisten. Ich bin voller Zuversicht, dass wir als Gewinner hervorgehen werden und dass die aktuellen Umstände die Arbeitnehmer und Arbeitgeber enger zusammenschweißt und Mauern zwischen vielen Kanzleien zu Fall bringen wird. Lasst uns gemeinsam an Lösungen arbeiten und uns gegenseitig unterstützen. Wir sitzen alle im selben Boot.
Zum Schluss möchte ich mich bei den Leistungsträgern der Gesellschaft bedanken. Danke an jeden Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin in den Tankstellen, Krankenhäusern, div. Gesundheits-Praxen, Polizei, Feuerwehr, Apotheken, Pflegeeinrichtungen, im Einzelhandel und viele weitere. So oft werdet ihr im Alltag übersehen, aber gerade in der aktuellen Zeit wird euer Wert für uns alle sichtbar. Danke!
#stayathome #esgehtumdieanderen #flattenthecurve

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