• VALTAXA Verband der Angestellten in steuerberatenden Berufen in Deutschland e. V.

  • 17. Februar 2021

Wie werde ich Steuerfachangestellte/r und was mach ich damit?

Wie werde ich Steuerfachangestellte/r und was mach ich damit?

Wie werde ich Steuerfachangestellte/r und was mach ich damit? 1024 604 VALTAXA

Über 200.000 Menschen arbeiten als Ange­stellte in Steu­er­kanz­leien. Sie sind das Rück­grat der Branche und bestim­mend für den Erfolg ihrer Arbeit­geber.

Wir geben euch einen Über­blick, was es für „Steu­er­leute“ gibt und was sie in ihrem Arbeits­alltag so tun.

Es gibt viele Steu­er­leute in der Welt der Kanz­leien und darüber hinaus. Viele Wege führen zu verschie­denen Berufs­bil­dern bei der von außen betrachtet glei­chen Tätig­keit: irgendwas mit Steuern.

Wir haben euch eine kompakte Infor­ma­ti­ons­bro­schüre erstellt und gehen hier ins Detail.

Wie heiße ich, wenn ich fertig bin?

Steuerfachangestellte/r        (kurz: StFA)

Wie werde ich das?

Du absol­vierst eine duale Ausbil­dungDas heißt, du besuchst eine Berufs­schule und arbei­test in einer Kanzlei. Das geht dann in der Regel über einen Zeit­raum von 3 Jahren.  

 Eine Verkür­zung ist unter gewissen Voraus­set­zungen möglich, z.B.  

  • Abitur
  • voran­ge­gan­gene abge­schlos­sene Berufs­aus­bil­dung
  • Bestimmter (guter) Noten­durch­schnitt in Zwischen­prü­fungen 
  • etc 

 Den Abschluss zum StFA erlangst du durch Bestehen der Prüfung der Steu­er­be­ra­ter­kammer. 

Was für Prüfungen?

Die Prüfung nimmt dir deine örtliche Steu­er­be­ra­ter­kammer ab. Sie erfolgt in drei schrift­li­chen Teilen (Rech­nungs­wesen, Steu­er­lehre und Wirt­schafts­lehre) und einem münd­li­chen Teil (mandan­ten­ori­en­tierte Kommu­ni­ka­tion). 

 Welche Steu­er­be­ra­ter­kammer, deine örtlich zustän­dige Kammer ist, kannst du hier heraus­finden.

Was für Voraus­set­zungen muss ich erfüllen, um zur Prüfung zuge­lassen zu werden?

Du bist bei deinem Ausbilder (Steu­er­be­rater, Kanzlei) beschäf­tigt und besuchst regel­mäßig die Berufs­schule (meist 1 bis 2 Mal pro Woche).  

Ansonsten kannst du auf der Website deiner Kammer genaue Infor­ma­tionen nach­lesen, welche für dich zutreffen. Diese vari­ieren nach Bundes­land und Ausbil­dungs­lauf­zeit.  

So muss man z.B. in manchen Bundes­län­dern bei Vorliegen gewisser Voraus­set­zungen (Voll­jäh­rig­keit, Abitur, mit Studium) nicht die Berufs­schule besu­chen, um an der Prüfung zum StFA teil­zu­nehmen. Wir empfehlen in jedem Fall die Berufs­schule mitzu­ma­chen, oder sich mindes­tens einem anderen Vorbe­rei­tungs­kurs anzu­schließen. 

Wie kann ich mich auf die Prüfung vorbe­reiten?

 In der Berufs­schule bekommst du durch regel­mä­ßige Noten (Schul­auf­gaben etc.) ein gutes Bild davon, wo du stehst. Berufs­schul­lehrer und Ausbilder sagen und zeigen dir erfah­rungs­gemäß oftmals, wo deine Schwä­chen liegen, oder mit welchen Schwer­punkten du in der nächsten Prüfung rechnen kannst. 

 Für die Prüfung ist es durchaus möglich, sich alleine mit den Schul­un­ter­lagen vorzu­be­reiten. Die Erfah­rungen zeigen, dass Lern­gruppen oder auch Klau­su­ren­trai­ning bei einem Fort­bil­dungsinstitut Sicher­heit und Routine geben und damit meis­tens zu einem besseren Prüfungs­er­gebnis führen. 

Was mache ich in meiner Ausbil­dung eigent­lich so?

Je nach Alter, Vorbil­dung (die du nicht zwin­gend mitbringen musst) und Kanz­lei­größe fängst du mit allge­meiner Büro­or­ga­ni­sa­tion an. Du bear­bei­test anfangs klei­nere Buch­hal­tungen. Nach und nach wachsen diese und du unter­stützt Kollegen bei der Bear­bei­tung von großen Buch­hal­tungen. 

 Meist wächst diese Tätig­keit, bis du klei­nere Abschlüsse mit Steu­er­erklä­rungen erstellst. Außerdem werden dir auch die ein oder andere Lohn­be­ar­bei­tung und Einkom­men­steu­er­erklä­rung näher­ge­bracht. 

 Den fach­li­chen Back­ground erhältst du meist in der Berufs­schule und in der Kanzlei lernst du die prak­ti­sche Verknüp­fung und Vertie­fung. Ja, wir benö­tigen tatsäch­lich unseren Berufs­schul­stoff auf der Arbeit 😊 

In beiden Gebieten wirst du nicht allein gelassen. Du hast deine Ansprech­partner:

  • Berufsschullehrer/in /Klassenleiter/in in der Berufs­schule 
  • deine/n Ausbilder/in in der Kanzlei 

die einzelnen Sachbearbeiter/innen, von denen du deine Aufgaben erhältst. 

 In der einen oder anderen Kanzlei lernst du auch das Kaffee kochen, vor allem wirst du aber lernen ihn zu trinken 

Wie schaut es mit meinem Gehalt aus?

Bei einer 40-Stunden-Stelle liegt das Einstiegs­ge­halt bei rund 2.000 € monat­lich und kann mit entspre­chender Berufs­er­fah­rung und Tätig­keits­feld auf etwa 4.500 € steigen.  

 Hierbei sind regio­nale Unter­schiede und Kanz­lei­größe zu beachten. Man kann sagen, dass in Gebieten mit höheren Lebens­er­hal­tungs­kosten bereits früher ein höheres Gehalt bezogen werden kann. 

Was mache ich danach?

Nach erfolg­reich bestan­dener Ausbil­dung machst du in der Regel mit dem weiter, was du in der Ausbil­dung gelernt hast: 

  • Buch­hal­tungen
  • Löhne
  • gege­be­nen­falls (klei­nere) Abschlüsse
  • Zuar­beiten für Kollegen/Kolleginnen und Steuerberater/Steu­er­be­raterinnen 

– bei den meisten bildet sich ein Schwer­punkt ab. 

 In jedem Fall pflegst du Mandan­ten­kon­takte und bist ein wich­tiger Mittels­mann zwischen  

  • Mandanten
  • Steu­er­be­ra­tern
  • Behörden
  • und Technik. 

Und was mache ich, wenn ich mehr will oder mir lang­weilig wird?

Du kannst natür­lich einfach leben und arbeiten. Wer hat schon was gegen eine ordent­liche Work-Life-Balance?! 

 Sollte dir die Ausbil­dung aber nicht gereicht haben, gibt es unter anderem folgende Möglich­keiten weiter zu machen: 

oder auch

  • Bilanzbuchhalter/in
  • (Diese Prüfung nimmt dir eine andere Kammer ab:  Indus­trie- und Handels­kammer.) 

bis hin zum

  • Steuerberater/in
  • (Hierfür musst du ein Staatsexamen ablegen.) 

Gibt es was aktu­elles zur Ausbil­dung zur/m Steu­er­fach­an­ge­stellten zu sagen?

Die Steu­er­fach­an­ge­stellten-Ausbil­dung wird neu geordnet. Im Verlauf des Jahres 2021 soll die Ausbil­dungs­ord­nung und der Rahmen­plan der StFA-Ausbil­dung über­ar­beitet werden. Die Neuord­nung würde dann erst­malig Auszu­bil­dende betreffen, die 2022 beginnen und ihre Abschluss­prü­fung 2024 schreiben.

Koor­di­nie­render Vorstand: Katha­rina Kessner

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