• VALTAXA Verband der Angestellten in steuerberatenden Berufen in Deutschland e. V.

  • 16. Dezember 2021

Der VALTAXA Azubi Report 2021 ist da!

Azubi Report

Der VALTAXA Azubi Report 2021 ist da!

Der VALTAXA Azubi Report 2021 ist da! 1024 604 VALTAXA

Zum 01.08.2021 folgte die Umfrage zum zweiten VALTAXA Azubi Report und wurde am 30.11.2021 geschlossen. Die Umfrage knüpfte an den ersten VALTAXA Azubi Report 2020 an, mit dem Ziel mögliche Verän­de­rungen der Ausbil­dungs­si­tua­tion und -bedin­gungen aufzu­zeigen.

Auch diesmal wurde die Studie im Rahmen einer Umfrage durch­ge­führt. Hierzu hat ein Team des Vorstands Fragen ausge­ar­beitet, aus welchen hervor­gehen soll, was die Auszu­bil­denden bewegt, wieso es gerade diese Ausbil­dung geworden ist, mit welchen Problemen sie in der Ausbil­dung konfron­tiert worden sind und wie sie ihre beruf­liche Zukunft sehen.

Zur Umfrage aufge­rufen waren alle Azubis aus Unter­nehmen, die nach § 3 Steu­er­be­ra­tungs­ge­setz (StBerG) zur unbe­schränkten Hilfe­leis­tung in Steu­er­sa­chen befugt sind. Um ein möglichst breites und reprä­sen­ta­tives Ergebnis zu erzielen, waren ausdrück­lich auch alle Azubis nach obiger Defi­ni­tion zur Umfrage einge­laden, die nicht Mitglied bei VALTAXA sind.

Teil­neh­mende

Teil­ge­nommen haben insge­samt 102 Auszu­bil­dende zum/zur Steu­er­fach­an­ge­stellten von denen 67,3 % weib­lich, 31,7 % männ­lich und 1 % divers waren. Die Teil­neh­me­rInnen waren im Durch­schnitt 23,29 Jahre alt. Dabei war der/die jüngste Teil­neh­merIn 16 Jahre und der/die älteste Teil­neh­merIn 54 Jahre alt. Das meist genannte Alter war 20 Jahre.

Die Teil­neh­me­rInnen kamen vorwie­gend aus Bayern (23,8 %), Nord­rhein-West­falen (20,8 %) und Nieder­sachsen (10,9 %).

Rahmen­be­din­gungen der Ausbil­dung

Von den teil­neh­menden Auszu­bil­denden absol­vieren 77 eine duale Ausbil­dung, 7 eine triale Ausbil­dung, 7 eine Umschu­lung, 1 eine einjäh­rige Ausbil­dung für Hoch­schul­ab­sol­venten und 1 eine andere Ausbil­dungs­form. Insge­samt zeigt sich, dass über 82 % der Auszu­bil­denden die „klas­si­sche“ duale Ausbil­dung in einer Kanzlei und Berufs­schule wahr­nehmen. Diese Quote deckt sich mit der ermit­telten Quote des letzten VALTAXA Azubi Reports 2020 (80 %).

Auch bei der Ausbil­dungs­dauer zeigt sich, dass sich hier die meisten Auszu­bil­denden für die Regel­aus­bil­dungs­zeit von drei Jahren entschieden haben (82 % der Befragten), auch hier ist die Quote vergleichbar mit der Auswer­tung des VALTAXA Azubi Report 2020 (80 %). Zu beachten gilt hier jedoch, dass sich die Auszu­bil­denden sich zum Befra­gungs­zeit­punkt in der Ausbil­dung befunden haben und folg­lich nicht die tatsäch­liche Ausbil­dungs­länge, sondern ledig­lich die beab­sich­tigte Ausbil­dungs­länge erfragt wurde.

Teil­ge­nommen haben Auszu­bil­dende über alle Lehr­jahre hinweg (1. Lehr­jahr 17,2 %, 2. Lehr­jahr 42,4 %, 3. Lehr­jahr 39,4 % und 4. Lehr­jahr 1 %).

Berufs­schule

Über 50 % der teil­neh­menden Auszu­bil­denden gaben an, dass Sie an zwei Tagen in der Woche Berufs­schule haben (52 Antworten), 39 % der teil­neh­menden Auszu­bil­denden haben an einem Tag in der Woche Berufs­schule (38 Antworten) und ledig­lich 6,2 % der teil­neh­menden Auszu­bil­denden besu­chen oder nahmen am Block­un­ter­richt teil (6 Antworten).

Bei der Frage, ob die Auszu­bil­denden lieber in die Berufs­schule oder in die Kanzlei gehen, haben 43 Teil­neh­me­rInnen an, lieber in die Kanzlei zu gehen, 35 Teil­neh­me­rInnen gaben an, dass Ihnen beides gleich gut gefalle, 22 Teil­neh­me­rInnen gehen lieber in die Schule. Zwei Teil­neh­me­rInnen antworten jedoch, dass Sie weder gerne in die Berufs­schule noch in die Kanzlei gehen. Die vorhan­denen indi­vi­du­ellen Para­meter wie zuge­teilte Lehre­rInnen oder auch Kollegen im Büro können diese Aussage direkt beein­flussen, sodass dies zwar ein Indi­kator für die Zufrie­den­heit der Azubis in der Kanzlei darstellen kann, dieser jedoch nicht zuver­lässig ist.

Ausbil­dungs­in­halte

Ob die Auszu­bil­denden mit den Inhalten der Berufs­schule zurecht­kommen haben diese auf einer Skala von 1 = nicht und 10 = voll­kommen mit durch­schnitt­lich 7,5 bewertet. Die Inhalte der Ausbil­dung und in der Berufs­schule gelten als umfang­reich und komplex, nicht ohne Grund zählt die Ausbil­dung zum/zur Steu­er­fach­an­ge­stellten zu den anspruchs­vollsten in Deutsch­land. Das Ergebnis zeigt, dass die Teil­neh­me­rInnen sich dieser Heraus­for­de­rung gerne stellen und sich bewusst für diese Ausbil­dung entschieden haben.

Diese Aussage wird eben­falls gestützt von den Angaben, wie viel Zeit die Auszu­bil­denden in der Frei­zeit für das Lernen, die Wieder­ho­lung und den Haus­auf­gaben nutzen, denn dort gaben 44 Teil­neh­me­rInnen an, dass Sie bis zu 3 Stunden in der Woche aufwenden, 33 Teil­neh­me­rInnen gaben an, dass die bis zu 1 Stunde aufwenden und 15 Teil­neh­me­rInnen gaben an, dass Sie bis zu 5 Stunden bzw. 9 sogar über 5 Stunden in der Woche dafür aufwenden. Die Werte/Aufwände werden natür­lich von den indi­vi­du­ellen Lern­ver­halten geprägt und auch von der Lage, in der die Auszu­bil­denden sich gerade befinden (z.B. Vorbe­rei­tung auf eine Prüfung/Klausur). Dennoch lässt sich daraus schließen, dass die Auszu­bil­denden nicht wenig Zeit für die Ausbil­dung auch nach Feier­abend und Berufs­schule aufwenden.

Ob die Inhalte in der Berufs­schule auch einen Praxis­bezug haben wurde eben­falls mit einer Skala von 1 = über­haupt nicht bis 10 = voll­kommen bewertet. Hier beträgt der Mittel­wert 6. Ein Praxis­bezug der Inhalte ist für die Auszu­bil­denden demnach tenden­ziell zu erkennen, jedoch ist hier deut­lich Luft nach oben. Diese Wahr­neh­mung bei den Auszu­bil­denden könnte daran liegen, dass in der Berufs­schule die Grund­lagen für das prak­ti­sche Arbeiten gelegt werden, die in erster Linie nicht zur direkten Anwen­dung dienen.

Ausbil­dungs­wahl

Bei der Frage, wieso die Auszu­bil­denden sich für die Ausbil­dung zum/r Steu­er­fach­an­ge­stellten entscheiden haben, lagen die passenden persön­li­chen Inter­essen und Stärken ,die Sicher­heit des Arbeits­platzes in der Zukunft als auch die viel­ver­spre­chenden Karrie­re­mög­lich­keiten bei der Nennung weit vorne. Häufig genannt wurden eben­falls, dass Verwandte oder Bekannte in dem Beruf arbeiten oder die Aufga­ben­viel­falt und Abwechs­lung im Berufs­alltag ausschlag­ge­bend für die Wahl des Berufes war. Die Teil­neh­me­rInnen konnten mehrere Gründe angeben (siehe nach­fol­gendes Diagramm). Das „gute Gehalt“ wurde nur von 15 Teil­neh­me­rInnen als Grund genannt, dies zeigt eindeutig, dass die Wahl des Ausbil­dungs­platzes nicht nur durch mone­täre Anreize beein­flusst wird. Die Auszu­bil­denden planen einen lang­fris­tigen Karrie­reweg und legen Wert darauf, dass der Arbeits­platz auch zu den persön­li­chen Inter­essen und Stärken passt. Außerdem zeigt sich, dass die Wahl des Ausbil­dungs­platzes nicht direkt durch das fami­liäre Umfeld beein­flusst wird (auf Platz 4 der Antworten). Diese Aussage konnte im VALTAXA Azubi-Report 2020 bereits getroffen werden und wurde durch die neue Umfrage bestä­tigt.

Wie zufrieden die Auszu­bil­denden mit der Wahl des Ausbil­dungs­be­rufes sind, wurde anhand einer Bewer­tung von 1 = unzu­frieden bis 10 = sehr zufrieden abge­fragt. Der Mittel­wert lag hier bei 8,4. Demnach fühlen sich die Teil­neh­me­rInnen gut mit der Entschei­dung der Ausbil­dungs­wahl und sind zufrieden.

Beruf­li­ches Ziel der Auszu­bil­denden

Als ein wesent­li­cher Grund (Platz 3) für die Wahl der Ausbil­dung wurden die Karrie­re­mög­lich­keiten genannt. Die Auszu­bil­denden wissen bereits während ihrer Lehr­zeit, wohin Sie sich entwi­ckeln möchten, dies zeigt auch, dass Ihnen die Karrie­re­wege und -chancen der Branche scheinen bewusst zu sein. Bei den Antworten waren Mehr­fach­nen­nungen möglich.

Ausbil­dungs­ge­halt

Über 60 % der Teil­neh­me­rInnen geben an, dass Sie zwischen 701 und 1.300 € verdienen. Die meisten Teil­neh­me­rInnen befinden sich in einem höheren Lehr­jahr (2 und 3. Lehr­jahr, s.o.). Das Gehalt pro Lehr­jahr steigt an, sodass die Auswer­tung nur ein Einblick in die Gehalts­struktur insge­samt geben können, jedoch nicht auf verschie­dene Lehr­jahre oder Gebiete zurück­führen können.

60 Teil­neh­mende gaben jedoch an, dass sie mit dem Ausbil­dungs­ge­halt zufrieden seien, bzw. dieses ange­messen finden.

Jedoch können nur 31 Teil­neh­mende ohne weitere- finan­zi­elle Unter­stüt­zung den Lebens­un­ter­halt bestreiten. 54 Teil­neh­mende gaben an, dass die Familie finan­zi­elle Unter­stüt­zung beiträgt. 33 Teil­neh­mende stocken ihr Gehalt mit Erspar­nissen auf und 22 Teil­neh­mende verdienen das fehlende Geld mit einem Nebenjob und wiederrum 6 Teil­neh­mende haben einen Kredit zur Finan­zie­rung der Kosten aufge­nommen. Staat­liche Förde­rungen wie BAföG oder die Berufs­aus­bil­dungs­bei­hilfe nehmen ledig­lich jeweils zwei Teil­neh­mende in Anspruch.

Die Auszu­bil­denden finden das Gehalt über­wie­gend ange­messen, dennoch muss der Groß­teil auf weitere finan­zi­elle Hilfen zurück­greifen. In welcher Form sich beispiels­weise die finan­zi­elle Hilfe der Familie ausge­staltet, ist frag­lich. Vermut­lich wohnen einige Teil­neh­mende bei den Eltern (Teil­neh­me­rInnen zwischen 16 und 53 Jahren) und werden so finan­ziell von der Familie unter­stützt. Ob jemand mit einem Gehalt auskommt, liegt neben der Höhe des Gehalts natür­lich auch von der indi­vi­du­ellen Lebens­si­tua­tion der Person ab, ob diese in einem eignen Haus­halt lebt, weitere Personen versorgen muss oder hohe Ausgaben insge­samt hat.

Rahmen­be­din­gungen in der Kanzlei

Die Kanz­leien der Auszu­bil­denden beschäf­tigen einen Auszu­bil­denden (40 Antworten), bis zu drei Auszu­bil­dende (39 Antworten), bis zu sechs (10 Antworten), bis zu acht (1 Antwort) über 10 (10 Antworten). Anders als beim Azubi Report 2020 haben diesmal auch mehr Auszu­bil­dende aus Kanz­leien teil­ge­nommen, in denen sich entweder nur ein Azubi oder sogar mehr als 10 Azubis befinden. Diese Zahlen lassen sich in einen logi­schen Zusam­men­hang zu der Kanz­lei­größe insge­samt bringen:

Vermut­lich lässt die Kanz­lei­größe auch auf die ange­stellten Auszu­bil­denden Rück­schlüsse ziehen. Die Zahl der Auszu­bil­denden scheint jedoch nicht gleich­mäßig mit der Zahl der Ange­stellten in den Kanz­leien zu wachsen.

Stel­len­wert der Ausbil­dung in den Kanz­leien

Die Auszu­bil­denden gaben an, dass sie einen festen Ansprech­partner in Bezug auf die Ausbil­dung in der Kanzlei haben (85,2 %) und 47,1 % dieser Auszu­bil­denden sitzen mit dem Ausbilder im selben Raum. Hier ist der Anteil derje­nigen Auszu­bil­denden mit festem Ansprech­partner gestiegen. Dies könnte bedeuten, dass die Ausbil­dung in den Kanz­leien, in denen die Teil­neh­me­rInnen beschäf­tigt sind, einen hohen Stel­len­wert hat. Dies zeigen auch die Antworten zu der Frage, ob die Vorge­setzen Wert auf die Berufs­schul­leis­tung legen, hier haben 72 Teil­neh­me­rInnen mit „ja“ geant­wortet.

Bei der Frage, ob Fragen zum Berufs­schul­stoff oder Schwie­rig­keiten zur Arbeits­zeit gehören, antwor­teten 93 Teil­neh­me­rInnen mit „ja“. Ledig­lich 6 Teil­neh­me­rInnen gaben an, dass die Zeit keine Arbeits­zeit sei oder jeweils eine/r gab an, dass die Zeit nur für den Azubi bzw. den Gefragten Arbeits­zeit sei. Dies bestä­tigt eben­falls, dass die Kanz­leien und auch die betreu­enden Mitar­bei­te­rInnen Wert auf eine gute Ausbil­dung legen.

Die Kanz­leien fördern die Auszu­bil­denden neben der Bereit­stel­lung von Personal durch die Bereit­stel­lung verschie­dener Medien und Ange­bote, um das Wissen entspre­chend aufzu­bauen und zu festigen. Dabei gaben 63 % an, dass die Kanzlei die Lern­mit­tel­kosten über­nimmt und 49 % gaben an, Lehr­mittel zur Verfü­gung gestellt zu bekommen, 60 % gaben an, dass die Kanzlei Zeit­schriften bereit­stellt und 54,3 % gaben an dass die Azubis an externen Schu­lungen teil­nehmen dürfen. Diese Ergeb­nisse zeigen, dass die Kanz­leien auch bereit sind in die Ausbil­dung zu inves­tieren und bestrebt sind die Ausbil­dung und die Qualität dieser zu fördern.

Aufgaben in der Kanzlei

Zu den meist genannten Aufgaben in der Kanzlei gehören die Finanz­buch­füh­rung (96 %), die Erstel­lung privater Steu­er­erklä­rungen (84,2 %) und das Scannen und Kopieren (81,2 %). Siehe hierzu auch nach­fol­gendes Diagramm:

Dies zeigt, dass auch Auszu­bil­dende während des ersten Lehr­jahres mit verant­wor­tungs­vollen Aufgaben betreut werden. Assis­tenz­tä­tig­keiten werden aller­dings auch noch häufig von den Auszu­bil­denden verlangt (Scannen/Kopieren, Sekretariat/Empfang, Einkäufe/Erledigungen). Dass Auszu­bil­dende viel Scannen und Kopieren könnte darauf hindeuten, dass die Kanz­leien noch nicht digital aufge­stellt sind.

Insge­samt gaben die Auszu­bil­denden an zufrieden mit den über­tra­genden Aufgaben zu sein. Auf einer Skala von 1 (nicht zufrieden) bis 10 (sehr zufrieden) liegt der Mittel­wert bei 7,6.

Die Aufgaben wurden außerdem als anspruchs­voll und voran­brin­gend von 85 % der Teil­neh­me­rInnen bewertet, dies lässt die Schluss­fol­ge­rung zu, dass die Auszu­bil­denden zufrieden mit Ihrer Tätig­keit, der Wahl der Ausbil­dung und auch den Ausbil­dungs­be­din­gungen sind.

Arbeits­zeit

Die meisten Auszu­bil­denden gaben an, dass sie in der Kanzlei eine Kern­ar­beits­zeit mit Gleit­zeit haben (64 Antworten). Wenige gaben an, dass Sie feste Öffnungs­zeiten mit Anwe­sen­heits­pflicht (18 Antworten) oder Einzel­ver­ein­ba­rungen mit den Mitar­bei­tern und Kanz­lei­lei­tung getroffen haben (17 Antworten. Für drei Teil­neh­me­rInnen gibt es keine fest­ge­legten Rege­lungen bei den Arbeits­zeiten.

Bei der Frage zum Mitbe­stim­mungs­recht bei der Arbeits­zeit haben insge­samt 66 Teil­neh­me­rInnen geant­wortet, dass Sie die Arbeits­zeit flexibel inner­halb einer Kern­ar­beits­zeit (35 Antworten) oder in Absprache mit dem Ausbilder (31 Antworten) gestalten können. 29 Teil­neh­me­rInnen haben feste vorge­schrie­bene Arbeits­zeiten und 7 Teil­neh­me­rInnen konnten die Arbeits­zeit zu Beginn der Ausbil­dung fest­legen.

Bei der Arbeits­zeit kommt es auf die Gege­ben­heiten und Gepflo­gen­heiten in der Kanzlei an. Viele haben bereits von festen Arbeits­zeiten auf eine glei­tende Arbeits­zeit umge­stellt.

Weitere Beschäf­ti­gung in der Kanzlei

Die Teil­neh­me­rInnen wurden befragt, wie sie die Chance der Über­nahme nach der Ausbil­dung einschätzen. Auf einer Skala von 1 = sehr schlecht bis 10 = sehr gut lag der Mittel­wert bei 8,4. 54 Teil­neh­me­rInnen schätzen die Aussicht auf Über­nahme mit der vollen Punkt­zahl 10 als sehr gut ein, wohin­gegen ledig­lich 4 Teil­neh­me­rInnen einschätzen, dass die Chancen auf die Über­nahme schlecht seien. Insge­samt zeigen die Antworten, dass die Auszu­bil­denden zufrieden in den Kanz­leien sind und auch ihre Leis­tungen als zufrie­den­stel­lend für die Kanz­leien bewerten würden.

Ob die Teil­neh­me­rInnen auch in der Kanzlei verbleiben möchten, haben 51 Teil­neh­me­rInnen bejaht, 30 Teil­neh­me­rInnen sind sich unsi­cher und 14 Teil­neh­me­rInnen möchten die Kanzlei wech­seln. 5 Teil­neh­me­rInnen gaben an, dass sie nicht weiter in einer Kanzlei tätig sein möchten. Dass die Hälfte der Teil­neh­me­rInnen auch in der Ausbil­dungs­kanzlei verbleiben möchte, spricht für ein gutes Arbeits­klima und gute Arbeits­be­din­gungen in der Kanzlei. Natür­lich könnten auch indi­vi­du­elle persön­liche Gege­ben­heiten für einen Wechsel oder die Unsi­cher­heit spre­chen und sind nicht direkt auf den Ausbil­dungs­be­trieb zurück­zu­führen, denn mitunter könnte der/die Auszu­bil­dende für die Ausbil­dung umge­zogen sein und möchte danach eine Tätig­keit in der Heimat aufnehmen. Diese Faktoren lassen sich bei der Betrach­tung nicht mit einbe­ziehen, daher sind direkte Rück­schlüsse auf die Ausbil­dungs­be­din­gungen in den Kanz­leien nicht eindeutig bestimmbar.

Prozesse und Digi­ta­li­sie­rung in der Kanzlei

53 % der teil­neh­menden Auszu­bil­denden sagen, dass die Kanzlei bereits ein Prozess­ma­nage­ment hat. Damit sind Stan­dar­di­sierte Abläufe in der Kanzlei gemeint, welche u.U. system­ge­stützt opti­miert und controllt werden. Im letzten Jahr betrug dieser Wert noch 50 % und ist damit leicht ange­stiegen. Dies könnte mitunter an dem digi­talen Aufschwung im letzten Jahr liegen.

Bei der Beur­tei­lung wie digital die Kanz­leien aufge­stellt sind, wurde ein Mittel­wert von 6,9 ermit­telt. Die Auszu­bil­denden konnten angeben, ob die Kanzlei nicht digital (=1) oder sehr digital (=10) aufge­stellt ist. Die meisten Antworten liegen in dem Bereich von 6-9, sodass vermutet werden kann, dass die Kanz­leien ggf. gerade noch im Umschwung sind oder sich darauf vorbe­reiten digi­taler zu werden. Demnach beschäf­tigen sich der Groß­teil der Kanz­leien mit der Digi­ta­li­sie­rung der Arbeits­ab­läufe. Dies unter­stützen auch die Angaben bei der Frage „Nutzt ihr Schnitt­stellen, Auto­ma­tismen oder sons­tige Unter­stüt­zungen für regel­mäßig wieder­keh­rende Arbeiten?“, siehe nach­fol­gendes Schau­bild:

Ausstat­tung des Arbeits­platzes

Bei der Frage mit was die Teil­neh­me­rInnen arbeiten, gaben 93 einen Stand-Computer und 9 einen Laptop an. Keine der Teil­neh­me­rInnen gab das Medium Papier oder ein Tablet an. Dies zeigt, dass den Teil­neh­me­rInnen ein digi­taler Arbeits­platz zur Verfü­gung steht. 87 Teil­neh­me­rInnen haben an diesem Arbeits­platz zwei Bild­schirme zur Verfü­gung, 9 einen Bild­schirm und 6 drei oder mehr Bild­schirme.

Zur rest­li­chen Ausstat­tung des Arbeits­platzes wurden nach­fol­gende Antworten gegeben:

Insge­samt scheinen die Arbeits­plätze der Auszu­bil­denden gut und gleich­wertig zu weiteren Mitar­bei­tenden ausge­stattet zu sein.

Coro­nabe­dingte Verän­de­rungen

Der Coro­na­virus stelle auch die Kanz­leien und die Mitar­beiter vor Heraus­for­de­rungen durch z.B. die Home­of­fice-Pflicht, von der Auszu­bil­dende i.d.R. jedoch ausge­nommen waren, auch die Schlie­ßung der Schulen wirkte sich auf die Auszu­bil­denden aus. Um die Verän­de­rungen aufzu­zeigen wurde der Azubi-Report speziell um Fragen zu den Auswir­kungen des Coro­nacvirus erwei­tert.

Bei der Umfrage gaben 67 Teil­neh­me­rInnen an, dass sie während der Home­of­fice-Pflicht für die Arbeit­nehmer nicht im Home­of­fice arbeiten konnten/durften. 35 Teil­neh­me­rInnen wurde dagegen das Arbeiten von Zuhause gewährt.

Die Auszu­bil­denden wurden außerdem zur Orga­ni­sa­tion des Berufs­schul­un­ter­richts während der Pandemie befragt. Sie konnten hier auf einer Skala von 1 = nicht gut orga­ni­siert bis 10 sehr gut orga­ni­siert abstimmen. Der Mittel­wert lag bei 5,15. Für die Berufs­schule, welche klas­sisch in Präsenz und vor Ort in der Schule statt­findet, bedeu­teten die Schlie­ßung eine massive Ände­rung des bishe­rigen Unter­richts. Viele Schulen und Lehr­kräfte waren zudem nicht optimal digital ausge­stattet und mussten sich an die neuen Gege­ben­heiten und/oder Systeme gewöhnen. Zu über­denken bleibt, ob der Unter­richt künftig nicht medialer und digi­taler gestaltet werden kann, um die Auszu­bil­denden auch Zuhause bei dem Lernen unter­stützen zu können. Frag­lich ist, ob dieses Angebot von den Schulen oder weiteren Anbie­tern bereit­ge­stellt wird.

Außerdem zeigt sich, dass die Kanz­leien gut auf die Verän­de­rungen und den Ausfall/veränderten Berufs­schul­un­ter­richt reagiert haben, denn 75 Teil­neh­me­rInnen gaben an, dass die Kanzlei während der Pandemie auf die Probleme der Auszu­bil­denden einge­gangen ist und versucht hat, den/die Auszu­bil­dende zu unter­stützen.

Fazit für VALTAXA

Die Ausbil­dung hat in den Kanz­leien der Teil­neh­me­rInnen einen hohen Stel­len­wert, wird aktiv geför­dert und entspre­chend (ange­messen) entlohnt. Die Auszu­bil­denden fühlen sich größ­ten­teils „wohl“ mit der Wahl der Ausbil­dung, den Tätig­keiten und kommen auch in der Berufs­schule zurecht.

Koor­di­nie­rende: Natalie  Larenta und Katha­rina  Kessner

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