Am 27.07.2019 fand das dritte DATEV Barcamp zum Thema Digitalisierung statt. Die Teilnehmer der Veranstaltung erstellen ihr Programm dabei selbst. Wie das abläuft und was es gebracht hat, berichtet Vorstandsmitglied Katharina Kessner.
Wie kam es dazu, dass ich teilgenommen habe?
Bereits im letzten Jahr hat Viktor Rebant vom DATEV Barcamp (hier nachzulesen) berichtet und ich habe das erste Mal aktiv davon gehört. Ich wollte nicht in einem vorgegebenen Rahmen dort hin, nicht aufgrund meiner Arbeit für VALTAXA, meinem Arbeitgeber oder weil ich DATEV Anwenderin bin. Ich habe am DATEV Barcamp mit dem Ziel teilgenommen, mich umzusehen und zu erkennen, wo ich im Zeitalter der Digitalisierung stehe.
Aber allein möchte man zu so einer großen Veranstaltung ja nicht gehen…
…also haben ein befreundetes VALTAXA-Mitglied und ich uns angemeldet. Über den VALTAXA Workplace haben wir mehrere Barcampler zusammengetrommelt und uns über eine WhatsApp-Gruppe organisiert. So wurde aus einem samstägigen DATEV Barcamp, ein zwangloses VALTAXA-Wochenende.
Die Ersten trafen sich bereits am Freitag zum Schäufele essen in Nürnberg. Wie der Zufall so will, gabelten wir so einen Rostocker Steuerberater auf, der zwar mit VALTAXA (noch) nichts am Hut hatte aber auch am Samstag zu unserem illustren Kreis gehörte. Bevor am Sonntag die Letzten abreisten, trafen sich die Übriggebliebenen noch auf einen Abschieds-Mittagskaffee.
Was ist eigentlich ein Barcamp?
Ein Barcamp ist eine Veranstaltung ohne eine konsequente Agenda oder vorgegebenen Themen. Wie kann so etwas so erfolgreich funktionieren? Indem die Teilnehmer sich im Vorfeld Themen überlegen, über die sie gerne diskutieren möchten, hierzu eventuell auch eine kleine Präsentation vorbereiten, was aber kein Muss ist. Doch welche Themen werden ausgewählt und muss man ein Thema mitbringen? Jeder Teilnehmer hat vor Beginn des eigentlichen Barcamps die Möglichkeit sein Thema in 90 Sekunden bei einem sog. Pitch vorzustellen. Interessierte können per Handzeichen kundgeben, ob das Thema auch für sie interessant ist. Nicht jeder muss ein Thema mitbringen, man kann sich auch lediglich bei den Diskussionen und Themen der anderen einbringen. Wie funktioniert denn die Organisation und wann wissen die Teilnehmer welches Thema wo diskutiert wird? Hierzu werden nach einem Pitch der Raum und die Zeit festgelegt (ein Pitch dauert immer 45 Min.). Auf einer großen Tafel werden die Themen mit den entsprechenden Räumen und Zeiten festgehalten. Aufgrund der zahlreichen Themen, welche zusammenkommen können, waren die Diskussionsrunden parallel zueinander in verschiedenen Räumen organisiert.
Das DATEV Barcamp selbst…
begann nach einem kurzen Frühstück am Samstag früh mit einer Vorstellungsrunde: 300
Teilnehmende, 50 min Zeitfenster. Wie kann sowas funktionieren? Jeder beschreibt sich mit 3-5 Schlagwörtern unter Zeitdruck, Nervosität, Versprechern und Lachern. Tatsächlich wurden wir sogar 8 Minuten vor der Zeit fertig und die Stimmung ist deutlich aufgelockert. Danach konnte Jeder, der über etwas reden wollte, sein Thema vorstellen. Wenn sich per Handzeichen andere Interessierte gefunden haben, wurden Zeit und Raum (= Slot) per Zuruf ausgemacht und an einer Tafel gepinnt. So entstand eine Agenda für den Tag.
Und wohin geht man dann?
Die Entscheidung, in welchen Slot man geht, fiel mir verdammt schwer – zumindest dachte ich das. Gleich der Erste, für den ich mich entschieden hatte, war bereits voll (da ich mal wieder rauchen musste). So musste ich spontan ungewollt umdisponieren und ging schlicht und einfach in den Raum gegenüber. Es war mir und jedem anderen ja frei, jederzeit den Raum zu wechseln, wenn das Thema doch nicht passte.
Über was redet man in so einem Slot?
Man muss gar nicht reden. Man wird auch nicht ungewollt angesprochen. Es gibt Hummeln, die von Blume zu Blume fliegen und ihr Wissen teilen und es gibt Schmetterlinge, die sind da und einfach schön sind und das ist auch gut so. Ich selbst war in Slots über Nachhaltigkeit, mitarbeitergeführte Kanzlei, papierlose Kanzlei, eLearning…
Viele Slots handelten von Digitalisierung, Arbeitgebermarke, Positionierung und hervorzuheben ist der Schäufele-Slot.
Und was hat es gebracht?
Ich dachte, auf meinem ersten DATEV Barcamp bin ich ein schöner Schmetterling. Falsch gedacht. Ich bin eine äußerst fleißige Hummel und werde in dieser Rolle von meinem Gegenüber akzeptiert. Das ist gut so. Ich stehe genau richtig, da wo ich bin, bei meiner Kanzlei und erst recht bei VALTAXA – nach vorne gerichtet.
VALTAXANER auf dem DATEV Barcamp (v.l.n.r.): Katharina Kessner (Vorstand), Andreas Giebel, Marion Beutner, Angela Kather, Svenja Bettinger, Tobias Pfauter (Geschäftsführung), Daniel Klose (Vorstandsvorsitzender).
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