Der Schritt war längst überfällig: Über 200.000 Menschen arbeiten in Deutschland als Angestellte in Unternehmen, die nach § 3 Steuerberatungsgesetz (StBerG) zur unbeschränkten Hilfeleistung in Steuersachen befugt sind – also vornehmlich in Steuerkanzleien, Steuerberatungsgesellschaften und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften. Wo es für die Berufsträger mit Kammern und Verbänden starke Interessenvertretungen gibt, fehlte diese bislang für die Angestellten. Mit der Gründung von VALTAXA hat sich dies nun geändert.
Die Idee für VALTAXA hatte der Steuerberater Carsten Schulz, der wiederum kein Angestellter ist, sondern als Kopf der HSP GRUPPE, eines Kooperationsverbunds für Steuerberater, und Vorstandsvorsitzender der HSP STEUER AG einer unternehmerischen Tätigkeit nachgeht. Den Weg zum Steuerberater ist Carsten Schulz über die Ausbildung zum Steuerfachangestellten und die entsprechende Berufspraxis gegangen. Die Position als Angestellter kennt er also ausführlich. Auch ist es bei ihm gelebte Praxis, die Angestellten nicht als Gegner, sondern als Partner auf Augenhöhe zu sehen, mit denen Ziele gemeinsam verfolgt werden.
Vor ca. einem halben Jahr stellte sich Carsten Schulz die Frage, weshalb es zwar Interessenvertretungen für die Berufsträger gibt, aber speziell für die Angestellten in steuerberatenden Berufen nicht. Hintergrund der Frage sind die Herausforderungen, vor denen die Steuerbranche insgesamt steht: Digitalisierung und demografischer Wandel werden relativ kurzfristig starke Veränderungen in den Geschäftsmodellen von Kanzleien hervorrufen und neben vielen Chancen, die sich dabei ergeben, bergen die Veränderungen ebenso viele Gefahren. Dies betrifft die Unternehmer genauso wie die Angestellten.
Die hohe Veränderungsdynamik kann nur gemeinsam bewältigt werden und muss aus der Mitte der Unternehmen getragen werden. Ohne die Stärkung der Angestellten und die Einbindung in die Ideenfindung und die Veränderungsprozesse wird kein Unternehmen zukünftig erfolgreich sein können.
Mit diesen Überlegungen schwanger gehend, kristallisierte sich bei Carsten Schulz heraus, dass es dafür neben den Interessenvertretungen für die arbeitgebenden Berufsträger ebenso eine starke Stimme auf Augenhöhe für die Angestellten geben muss. Viele Gespräche später, in denen die Gedanken eine positive Resonanz erfuhren, fiel die Entscheidung zur Gründung eines Berufsverbands.
Zur Gründung von VALTAXA haben sich 27 Menschen aus dem gesamten Bundesgebiet zusammengefunden. Mehrheitlich bestehen sie aus Angestellten in steuerberatenden Berufen, aber auch aus Personen, die aus verschiedenen Gründen der Steuerbranche verbunden sind und besondere Kenntnisse und Einblicke vorweisen. Dazu gehörte z. B. auch eine gewisse „Steuerprominenz“, wie z. B. Florian Karbstein, der die größte Gruppe für Steuerfachangestellte bei Facebook betreibt, Melchior Bläse als Betreiber von steuerazubi.com, des größten deutschen Azubiportals für Steuerfachangestellte, oder der Journalist Claas Beckmann, der mit Steuerköpfe den wohl engagiertesten Blog zur deutschen Steuerbranche betreibt.
Die Gründungsversammlung fand im Hotel Courtyard am Maschsee in Hannover statt. Dabei wurde die Gründung des Verbands ausgesprochen, die Satzung beraten und zur Abstimmung gebracht, der Aufsichtrats und der Vorstand bestimmt und die Aufnahme der Verbandstätigkeit registriert.
Wir freuen uns sehr, diesen Schritt gemacht zu haben und blicken gespannt der bevorstehenden Verbandstätigkeit entgegen. Es gibt noch viel zu tun, aber wir brennen für die Sache.
Wir heißen jegliche Unterstützung willkommen, insbesondere die Gewinnung ordentlicher Mitglieder in nennenswerter Zahl. Nur so wird es möglich sein, eine erfolgreiche Verbandstätigkeit zu leisten. Also: Steigen Sie mit ein!